Förderkonzept
Standortbezogenes Förderkonzept im Schuljahr 2024/25
In unserer Schule arbeiten und leben Kinder und Erwachsene miteinander. Wir alle – Schülerinnen und Schüler, Erziehungsberechtigte und das Lehrer:innenteam – haben aber ein gemeinsames Ziel: Schülerinnen und Schüler sollen lernen, mit Sachthemen, mit sich selbst und mit anderen so umzugehen, dass es für alle Beteiligten förderlich ist. Gemeinsam vereinbarte Regeln für den Schulalltag helfen uns dabei.
Die Förderung von Schülerinnen und Schülern ist ein Grundprinzip und nicht auf die wöchentliche Förderstunde begrenzt.
Die wöchentliche Förderstunde dient vornehmlich dazu, dass die Schülerinnen und Schüler die Lernziele in den einzelnen Schulstufen erreichen. Dem Förderunterricht geht eine genaue Diagnose voraus. Zum Förderunterricht können aber auch Kinder kommen, die keine Lerndefizite aufzuarbeiten haben.
So kommen Kinder z.B. in den 4. Klassen vor Schularbeiten freiwillig zu dieser Förderstunde. In den meisten Klassen wird der Förderunterricht integrativ angeboten, so können Defizite ehestmöglich ausgeglichen werden, beziehungsweise Begabungen speziell unterstützt werden. In allen Klassen finden in diesem Schuljahr zusätzliche Fördereinheiten im digitalen Bereich, in der Leseerziehung und in der Mathematik statt.
Begabten- und Begabungsförderung
Seit dem Schuljahr 2019/20 gibt es an unserer Schule die Begabten- und Begabungsförderungsstunde. Diese wird jährlich wechselnd in Form einer Schreibwerkstatt, eines Rechenlabors, einer Kunstwerkstatt oder eines DIGI-Labors für Kinder angeboten, die sich besonders für diese Bereiche interessieren!
Leseförderung
Unsere eigene Schulbibliothek wird von den Schülerinnen und Schülern regelmäßig besucht.
Bücher können hier „angelesen“ und bei Gefallen entlehnt werden. Das Ausborgen regelt jede Klasse intern.
Seit dem Schuljahr 2012/13 findet ein wöchentlicher Lesebrunch, bei dem jede/r Schüler:in gemeinsam mit den Lehrerinnen an einer 20-minütigen Leseeinheit teilnimmt (hierzu dürfen die Schüler:innen/Lehrerinnen ihre eigene Lieblingslektüre verwenden), statt.
Jedes Jahr in der Adventzeit werden Bücher von der Firma Leykam aus Deutschlandsberg ausgestellt. Die Kinder haben eine Woche lang Zeit, sich Bücher auszusuchen.
Laut Auskunft der Bücherei Leykam zählt unsere Schule zu jenen, die das größte Interesse daran zeigen und jedes Jahr sehr viele Bücher bestellen. Mit der Gutschrift des letzten Jahres konnte z:b: das Buch „Die feuerrote Friederike“ von Christine Nöstlinger in Klassenstärke angeschafft werden.
Außerdem besuchen die Kinder einmal im Monat im Klassenverband die öffentliche Bibliothek in St. Stefan. Auch hier können Schülerinnen und Schüler Bücher gratis ausborgen. In der öffentlichen Bücherei werden auch regelmäßig Autor:innenlesungen und Lesenächte veranstaltet. Im Dezember dürfen wir die bekannte Kinderbuchautorin Agi Ofner begrüßen.
Ideen für dieses Schuljahr
- Für schwache Leser*innen – nur kleine Leseeinheiten
- Bücher vorstellen – neugierig machen
- Aus Sachbüchern Referate halten
- Fortsetzungsgeschichten
- Arbeitsaufträge schriftlich geben – Arbeiten an Plänen
- Lesespiele: Zeichnen, zuordnen, Nonsens….
- Vorlesen im Kindergarten („Große“ Kinder aus der 1. Klasse)
- Vorlesen in fremden Klassen – Vorlesen im Haus der Generationen
- Leseprojekte mit der MS (eine Adventlesung von Schüler*innen der 1. Stufe der MS lesen in diesem Schuljahr den Kindern der 4. Schulstufe der VS Weihnachtsgeschichten vor)
- Partner*innenlesen – Tandemlesen
- Lesefest: Oma, Opa… lesen vor
- Projekte ausarbeiten – vorlesen: Bezirksfahrt – Orte, Sehenswürdigkeiten…
- Ins Mikrophon sprechen, Fernsehsprecher:in, „Klassentagebuch“
- Mitarbeit der Eltern fördern: Leseaufgabe unterschreiben lassen
- Zusatzlesestoff: Meine Welt, Hallo Schule, Mein Express
- Lesemappe mit eigenen Texten (1. Klasse)
- Leseaktionstage
- „Lesestuhl“ – Barhocker, auf dem die Schüler:innen („erhöht“) ihre Lieblingsbücher/-lektüre vorstellen können
- Lesecoach-Stunden mit Mitarbeiter:innen der öffentlichen Bücherei
- Lesepyramide
- Lesenacht
- Wandzeitung
- Lesetagebuch
- Mehrstufenklasse: jeden Tag wird mit einer 15minütigen Leseeinheit begonnen (eigene Lektüre)
- 4. Klassen nehmen am Leseschatz-Gewinnspiel teil
- Lesefest im April (Andersentag) für die 4. Stufe mit den MSKindern der 1. Stufe und für die Kindergartenkinder (letztes Besuchsjahr) mit den Kindern der Eingangsklassen
- „Autor:innenlesung“ – die Kinder lesen als Autor:in ihre eigenen, besonderen Texte vor
- Lesen mit der Sanduhr
- Partnerlesen in Klassenverbänden
- Antolin – wurde für alle Klassen freigeschaltet
- Anton-App
- Lesekompetenz im Bereich Mathematik anwenden (Wöchentliche Knobelplakate, Sachaufgaben, Mathematiklabor, Monatliche Knobel-AB)
- Lesen mithilfe von QR-Codes (Lesehefte, Antolin, DaZ) mit den I-Pads bzw. am Laptop
- Lesekompetenz im Bereich Sachunterricht anwenden (Recherche mittels I-Pad, Lesen auf der Weltkarte, Referate und Projekte ausarbeiten)
- Lesekompetenz im Bereich Englisch anwenden (Wort-Bildkarten, Englischwände in den Klassen)
Situationsbedingt kann es sein, dass einige Punkte, die wir bei der Leseförderung angeführt haben, in diesem Schuljahr nicht stattfinden können.
Zusätzliche Angebote
Zusätzliche Angebote in Deutsch und Mathematik
Mit allen Schüler*innen werden standardisierte Lesetests (Salzburger Lesescreening, IKM+-Testungen) und bei den Schulanfänger:innen die 8- bzw. 16-Buchstabenprobe durchgeführt.
Hörschulung – phonologische Bewusstheit
Wöchentlich findet in der 1. Schulstufe eine Schulung der phonologischen Bewusstheit von der Sprachheillehrerin, in Absprache mit den jeweiligen Klassenlehrerinnen, statt.
Nahtstelle: Kindergarten – Volksschule – MS
Die Volksschule, die MS und drei Gruppen des Kindergartens St. Stefan ob Stainz sind im gleichen Gebäude untergebracht. Nicht nur die räumliche Nähe verlangt eine gute Zusammenarbeit. Sechs Kindergartengruppen befinden sich im Einzugsgebiet des Schulsprengels der Volksschule St. Stefan. Seit zwei Jahren kommen uns die einzelnen Gruppen abwechselnd am Vormittag 1x wöchentlich für die sogenannte „Kindergarten-Stunde“ besuchen. Die zukünftigen Schulanfänger:innen lernen das Schulgebäude und die Pausenfläche kennen. Eine Kollegin arbeitet mit den Kindern an schulvorbereitenden Übungen (Kennenlernen, Sprechzeichnen, Sprachüberprüfung, Motorik, Reimen, Silben, Zahlen und Mengen). Außerdem gibt es im Zuge der Schuleinschreibung ein „Einschreibfest“ mit vielen verschiedenen Stationen. Die Kinder aus dem Kindergarten nehmen an vielen Veranstaltungen aus dem Jahreskreis der Volksschule teil (Adventkranzsegnung, gemeinsame Theatervorführungen…). Auch hier setzen sich die Kindergartenpädagoginnen und die zukünftigen Lehrer:innen der 1. Schulstufe zum Erfahrungsaustausch zusammen.
Seit zwei Jahren werden die Viertklässler:innen von einem/r Englischpädagog:in aus der Mittelschule 1x wöchentlich unterrichtet. Die Schüler:innen nehmen an diesen Einheiten sehr gerne teil, weil sie dadurch auch bereits das neue Schulgebäude kennenlernen. Diese Transitionsarbeit ist in den Transitionsplänen der Bildungseinrichtungen ersichtlich.
Verkehrserziehung
Verkehrserziehung findet ab der 1. Klasse in Zusammenarbeit mit der Polizeidienststelle Stainz statt: Auf dem Programm stehen Workshops zu folgenden Themen – Hallo Auto, Abnehmen der Radfahrprüfung, Sicherer Schulweg und ein Mobilitätsprojekt für die Schulanfänger:innen gemeinsam mit der Gemeinde.
Schul- und Personalentwicklung:
An unserer Schule unterrichten Lehrerinnen für Montessoripädagogik, Sprachheil- und Sonderpädagogik. Zwei Kolleginnen haben den Jena-Plan-Lehrgang absolviert.
Eine Kollegin hat sich auf das „Nonverbale Klassenzimmer“ spezialisiert. Der regelmäßige Kontakt zu außerschulischen Beratungsinstitutionen (Delta, Sozialamt, Rainbows, ZIL, …) des Bezirks wird weiterhin gepflegt.
In diesem Schuljahr findet für alle Schüler:innen der dritten und vierten Klassen eine wöchentliche Einheit mit einer Schulsozialarbeiterin statt. Frau Spieler-Freidl setzt in den diesjährigen 3. Klassen mit der „Streitschlichter-Ausbildung“ for. Hierfür gibt es eigens gekennzeichnete Bereiche, wo Kinder lernen, „aufeinander zuzugehen“.
Familienklassen und Mehrstufenklasse
Damit alle Kinder nach ihren individuellen Stärken und Bedürfnissen unterrichtet werden können, wurden mit dem Schuljahr 2012/13 die Familienklassen – Eingangsklassen errichtet. Diese vier Klassen werden von
Schüler:innen der 1. und 2. Stufe besucht. Einer der vielen Vorteile dieser Klassen ist, dass Kinder der 1. Stufe zu Kindern der 2. Stufe in die Klasse dazukommen – somit ist automatisch ein Ordnungsrahmen gegeben. Die Schulanfänger:innen orientieren sich an den älteren Kindern und das „SichZurechtfinden“ mit der für sie neuen Lebenssituation findet sehr schnell statt. Die älteren Kinder werden automatisch zu „Paten und Patinnen“ ihrer ihnen anvertrauten Mitschüler:innen.
Wenn es zu Umstufungen während des Schuljahres kommt – sei es von der 1.
Stufe in die Vorschulstufe oder von der 2. Stufe in die 1. Stufe, fällt es den
Kindern leicht mit der neuen Situation umzugehen, weil für sie die Lehrperson und ein Großteil der Mitschüler:innen gleich bleibt. Ebenso gilt das natürlich für Umstufungen von der 1. in die 2. Stufe. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass das daraus oft resultierende Konkurrenzdenken nahezu wegfällt.
In diesem Zusammenhang ist besonders hervorzuheben, dass das betroffene Kind somit die Möglichkeit bekommt, nicht den gesamten
Jahresstoff der bereits angefangenen Schulstufe zu wiederholen, sondern, dass die Unterrichtsinhalte auf einen längeren Zeitraum aufgeteilt werden können. Somit kann optimal am derzeitigen Leistungsstand des Kindes angeknüpft werden.
Die Pädagog:innen, die Schüler:innen und die Eltern bzw.
Erziehungsberechtigten sind von diesen Familienklassen sehr überzeugt.
Unsere Mehrstufenklasse, hier werden SchülerInnen von der 1. bis 4. Schulstufe gleichzeitig mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen integrativ unterrichtet.
Durch die gemeinsame Klassenführung der Volksschullehrerin und der
Sonderschullehrerin und der Übernahme von großen Teilen aus der Jenaplanpädagogik wird jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten „gesehen“ und angenommen.
Die lange Tradition der Führung von Integrationsklassen an der VS St.
Stefan/Stainz unterstreicht hier einmal mehr den Gedanken des „Unterrichtens im inklusiven Setting“.
Die GTS – Ganztagesschule mit getrennter Abfolge/Nachmittagsbetreuung
Um dem steigenden Bedarf an Betreuung gerecht zu werden, bietet die VS St. Stefan/Stainz schon seit über 10 Jahren eine GTS mit getrennter Abfolge an. Nach den Vormittagseinheiten werden die Kinder von den Freizeitbetreuerinnen in Empfang
genommen. Im Freizeitbereich essen die Kinder, spielen und können sich vom Vormittagsunterricht ein wenig ausrasten. Für die GTS stehen 7 GLZ-Stunden zur Verfügung, die von Pädagoginnen des Vormittags gehalten werden. Hierfür gibt es auch für jedes Kind eine eigene Dokumentation der Lerninhalte. Donnerstags wird der Freizeitbereich vom Tischtennisverein St. Stefan/Stainz unterstützt. Der Austausch der Pädagoginnen des Vormittags mit den Pädagoginnen der GLZ-Einheiten und den
Freizeitbetreuerinnen funktioniert sehr gut – so dass wir sagen können, dass die GTS der VS St. Stefan/Stainz ein sehr wichtiger Grundpfeiler für das pädagogische Konzept darstellt. Lernen und Lehren funktioniert dann gut, wenn sich alle, die am Bildungsprozess beteiligt sind – Schüler:innen, Pädagoginnen und Eltern – gut angenommen und aufgehoben fühlen. Somit ist die Schaffung einer angenehmen Lern- und Arbeitsplatzumgebung, ein gegenseitiger, respektvoller und wertschätzender Umgang und eine große Portion „Humor“ oberste Priorität.
MINT-, Meistersinger-, eEducation+ – Gütesiegel, Young Science Gütesiegel
Aufgrund der Pandemie hat es eine Neuorientierung auch in unserem standortbezogenen Förderkonzept gegeben.
Es kam zu einer vermehrten Hinwendung zu den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Mit der Erlangung des MINT-Gütesiegels wurde dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gesetzt.
Seit drei Jahren gibt es wieder einen Chor an unserer Schule. Dieser unterstützt durch seine Auftritte viele Veranstaltungen wie z.B. auch die Erstkommunion. Das Meistersinger-Gütesiegel wurde auch in diesem Schuljahr wieder der Volksschule verliehen.
Ganz besonders stolz sind wir auf den Status einer eEducation Expert+-Schule. Aufgrund zahlreicher Fortbildungen im Lehrer:innenteam, der Umstellung von normalen Wandtafeln auf Smartboards und den Einsatz verschiedenster digitaler Medien (Beebots, I-pads… usw.) wurde uns dieser neue Status zuerkannt.
Die Mitarbeiter:innen der VS St. Stefan, Schuljahr 2024/25